ein neues Miteinander zwischen Stadt und Freier Szene

logo berlin-artist-infoPressemitteilung vom 11.12.2015
Die unzähligen Aktiven der sogenannten Freien Szene leisten viel für die Kultur der Stadt. Dennoch bildete sich das in der Vergangenheit nur bedingt in den Haushaltssummen ab, die in ihre Stabilisierung und Weiterentwicklung seitens des Landes investiert werden konnten. Die Koalition der Freien Szene, mit der sich die Künstlerinnen und Künstler ein Sprachrohr geschaffen haben, hat darauf immer wieder hingewiesen. Nun ist es dem Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Michael Müller gelungen, die größte Steigerung durchzusetzen, die der Berliner Kulturhaushalt jemals erlebt hat. Nahezu ein Viertel davon fließt der Freien Szene zu und berücksichtigt etliche Forderungen aus dem 10-Punkte-Plan der Koalition der Freien Szene.

Nach dieser Steigerung von nahezu 50% mussten sich Politik, Verwaltung und die Koalition der Freien Szene eines neuen Problems stellen: Wie verteilt man die neuen Mittel, so dass man der heterogenen Struktur der Szene gerecht wird? Klassisches Verwaltungshandeln passt dafür genau so wenig wie das autonome, anarchische Denken mancher Künstler. Am Beispiel der City Tax und der neuen Stipendien haben wir einen partizipativen Prozess versucht und Lösungen für Vergabestruktur und Förderkriterien gemeinsam gefunden.

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Insgesamt geht es um folgende Aufwüchse:
Die Freie Szene erhält zusätzliche Mittel i.H.v. von 7,5 Mio. € in 2016 und 9,5 Mio. € in 2017. Zuzüglich der ihr zu Gute kommenden Anteile aus der City Tax, liegt der Betrag bei rd.10 Mio € in 2016 und rd. 12 Mio. € in 2017.
– Finanzierung von Honoraruntergrenzen in der Darstellenden Kunst (450 T€ in 2016 und 1,2 Mio € in 2017)
– Einführung von Ausstellungshonoraren in der Bildenden Kunst (300 T€ p.a.)
– Erhöhung der Mittel für Arbeits- und Recherchestipendien (1,5 Mio € p.a.)
– Ausbau und Aufbau der Arbeitsraumförderung (2,4 Mio € in 2016; 3,5 Mio € in 2017)
– zusätzliche Mittel für die Neue Musik (120 T€ p.a.)
– Erhöhung der Förderung der sogenannten Ankerpositionen wie dem HAU und den Kunst Werken (900 T€ in 2016 und 1,15 Mio € in 2017) sowie der Projekträume und -initiativen aller Sparten (445 T€ p.a.)
– Kofinanzierungsfonds ESF/EFRE (600 T€ in 2016 und 500 T€ in 2017)
– Erhöhung der Förderung für Sasha Waltz & Guests (435 T€ p.a.)
– Einführung eines Ankaufetats für bildende Kunst (250 T€ p.a.)
Verwendung der Mittel aus der City Tax:
Für die Jahre 2016 und 2017 stehen jeweils 3,5 Mio € aus Mitteln der City Tax für die Förderung von Kunst und Kultur zur Verfügung. Gefördert werden zu zwei Dritteln Projekte der Freien Szene sowie zu einem Drittel Projekte von bereits geförderten Institutionen, insbesondere Kooperationen mit der Freien Szene. Projekte der Zeit- und Kulturgeschichte werden mit bis zu 100 T€ aus dem institutionellen Drittel gefördert. Die Vergabe der Förderung erfolgt durch eine Jury.
Gemessen an den konsumtiven Zuschüssen des Haushaltes 2015 (rd. 472,3 Mio. € einschließlich der Leistungen für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften) erhöht sich der gesamte Kulturetat in 2016 um 33 Mio. € (6,97%) auf rd. 505,3 Mio. € in 2016. Für das Jahr 2017 ist eine Steigerung um rund. 50 Mio. € (10,59%) auf dann 522,3 Mio. € vorgesehen.
Link zur Pressemitteilung der Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten.

(ein neues Miteinander zwischen Stadt und Freier Szene)